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Contra: Der ursprüngliche Taufbefehl

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Diskussion der Argumente zur Taufe

Argument

Der Taufbefehl spricht von der Taufe von Jüngern, nicht von Kindern

Wertung

Contra Kindertaufe

Gegenargument

Die Reihenfolge ist nicht zentral wichtig.

Der ursprüngliche Taufbefehl
(Quelle)
Das erste Argument weist einfach auf den grundlegenden Missionsbefehl hin. Der ursprüngliche Taufbefehl im Matthäusevangelium impliziert eindeutig die Taufe von Gläubigen. Der Herr beauftragte die Jünger: "Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie" (Mt 28,19). Der Auftrag, Menschen zu taufen, bezieht sich nicht auf alle Angehörigen der verschiedenen Nationen, sondern auf all jene aus diesen Nationen, die Jünger Jesu geworden sind.
Mit diesem Befehl wird ein geistliches Musterprinzip eingeführt: Erst Jünger machen, dann diese Jünger taufen. Das wird insbesondere deutlich aus der ergänzenden Variante im Markusevangelium: "Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden ..." (Mk 16,15.16). Hier finden wir diese Prinzipien bestätigt. Die Taufkandidaten sind Menschen, die durch die Verkündigung des Evangeliums bereits gläubig geworden sind.

Die pädobaptistische Interpretation des Missionsbefehls
Das alles erscheint recht einleuchtend, doch wurden drei Einwände gegen diese Lehre erhoben. Ein mir bekannter schottischer Pfarrer von der Freien Presbyterianischen Kirche würde behaupten, ein Jünger zu sein sei etwas Geringeres, als ein Gläubiger zu sein. Es erfordere lediglich die Bereitschaft, sich in den Dingen Gottes unterweisen zu lassen. Nach Verlauf einiger Zeit kann es sein, dass einige dieser Jünger die Unterweisung ablehnen, in die Welt zurückkehren und damit zeigen, dass sie niemals echte Gläubige waren.20 Es ist natürlich schwierig zu sehen, wie dieser Einwand die Lehre von der Säuglingstaufe unterstützen soll, da Säuglinge gewiss keine Jünger sind. Doch einige schließen aus diesem Gedankengang womöglich, ein glaubwürdiges Bekenntnis, gläubig zu sein, sei nicht nötig und die einzige Anforderung für die Taufe sei ein glaubwürdiges Bekenntnis, sich für das Evangelium zu interessieren. Doch das Neue Testament hebt diese Schwierigkeit auf, da es zwischen echten und falschen Jüngern unterscheidet. Der wahre Jünger ist ein Gläubiger und verharrt im Glauben; der falsche Jünger hingegen verleugnet schließlich seine Jüngerschaft, indem er den Weg der Nachfolge Jesu verlässt. Sicherlich sollen wir diejenigen taufen, die sich glaubwürdig als echte Jünger bekennen. Meiner Erfahrung nach besteht das Problem tatsächlich nicht in Jüngern, die keine Gläubige sind, sondern darin, dass alle bekennenden Gläubigen Jünger sind.
Zweitens wenden manche ein, die Missionsbefehle enthielten keine Reihenfolge oder Ordnung. Das heißt, für die einzelnen Punkte "Jünger machen", "taufen" und "belehren", sei keine Reihenfolge vorgegeben. Sie meinen, Jünger zu sein sei eine lebenslange Sache, während der wir kontinuierlich lernen, als Christen zu leben, und solle nicht mit der Phase identifiziert werden, während der wir lernen, alle Gebote Jesu zu beachten. Da diese Phase der Jüngerschaft auf die Taufe folgt, könne aus dem Matthäusabschnitt keine Reihenfolge abgeleitet werden.
Die Reihenfolge wird jedoch dann deutlich, wenn wir fragen: "Wann werden wir zu Jüngern gemacht?" Die Antwort lautet, dass wir zu Jüngern werden, wenn wir gläubig werden und dann beginnen, Jesus unseren Herrn und Meister zu nennen. Wenn ein bisher Ungläubiger den ersten Schritt tut, indem er die Heilsbotschaft persönlich auf sich anwendet, wird er zu einem Jünger, der daraufhin getauft wird und anschließend den Rest seines Lebens damit verbringt, wahre Jüngerschaft zu erlernen.
Der dritte Einwand stammt von Calvin, der schlichtweg behauptet, in diesen Abschnitten ginge es nicht um Säuglinge!21 Dem muss man sicherlich zustimmen; diese Texte haben nichts mit Kleinkindern zu tun. Die logische Schlussfolgerung ist, dass es an keiner anderen Stelle einen direkten Befehl gibt, Säuglinge zu taufen. Aber ist der Missionsbefehl aus Matthäus nicht allumfassend? Bei ihm geht es nicht in einem Teil um Evangelisation und im anderen Teil um Taufe. Nein, im Missionsbefehl geht es insgesamt um die Missionierung der Welt und insgesamt um die Taufe, und er gibt das feste Muster vor, welches solange zu befolgen ist, bis der Herr der Ernte persönlich eingreift.





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